Corporate Identity im Gesund­heitswesen –  wie hängen Mit­arbeiter­motivation und Marken­stärke zusammen?

Vom freundlichen Gesicht hinter dem Empfangstresen bis hin zum telefonischen oder schriftlichen Erstkontakt – als direkte und meist erste Verbindung zum Patienten muss Ihr Personal gefördert, vor allem aber von der Praxis (generell sowie als Arbeitsplatz) überzeugt sein. Nur überzeugte Mitarbeiter sind glaubwürdig, begeistern Patienten oder potenzielle neue Teammitglieder und geben ehrliche Empfehlungen ab. Ein aufrichtig positives Team entsteht durch eine gelungene Corporate-Identity-Strategie. Ein weiterer schnöder englischer Begriff? Weit gefehlt! Corporate Identity (CI) bildet die Basis für einen wichtigen Faktor Ihres Erfolges – die Glaubwürdigkeit Ihrer Außenwirkung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Bestandteile der Corporate Identity für Ihre medizinische Einrichtung einsetzen können!

 

Corporate Identity – Umsetzung in Ihrer Praxis?

Als Corporate Identity einer Praxis bezeichnet man die Alleinstellungsmerkmale und Eigenschaften, die innerhalb Ihres Teams wahrgenommen und nach außen verkörpert werden sollen. Ziel ist es, sich durch eine gelungene CI-Strategie hervorzuheben und von der Konkurrenz zu unterscheiden. Die CI gibt Profil, schärft die Selbstwahrnehmung und somit ebenfalls die Außenwirkung. Im Gesundheitswesen spielt CI aufgrund der Nähe zum Patienten eine elementare Rolle – primäres Ziel ist es, dass der Patient sich gut aufgehoben fühlt.  Dies schaffen Sie durch erfolgreichen Einsatz der nun erläuterten CI-Elemente.

 

Setzen Sie auf Design.

Design – das wohl offensichtlichste und verbreitetste Teilgebiet der CI ist nicht zu unterschätzen. Es umfasst die einheitliche Gestaltung und das stimmige Erscheinungsbild nach außen und ist maßgeblicher Garant für eine gelungene Markenidentität. In Ihrer Praxis lässt sich Design durch ein ansprechendes Logo – welches Sie repräsentiert und einen Wiedererkennungswert haben sollte –  implementieren. Patienten werden so eine gedankliche Verknüpfung zu Ihrer Praxis herstellen und Sie positiv im Gedächtnis behalten. Bei Erstellung eines passenden Logos gibt es einiges zu beachten. Die Professionalität sollte gesichert sein und „Form sollte Funktion folgen“. Es ist ratsam, hier auf Zeitlosigkeit und Simplizität zu setzen, da Ihre Kernkompetenzen durch die CI verstärkt und nicht in den Hintergrund rücken sollten.

Neben dem Logo zählen auch die Website sowie ein potenzieller Auftritt in den sozialen Medien (insbesondere für eine jüngere Zielgruppe) zum Designaspekt und sollten angepasst und durchdacht werden. Der positive Gesamteindruck einer Praxis kann ebenfalls durch eine einheitliche Arbeitskleidung – bestenfalls mit dem Praxislogo versehen – verstärkt werden. Dies hat mehrere rein psychologische Gründe: Patienten wissen an wen sie sich wenden können, sie fühlen sich gut aufgehoben und sehen Sie und Ihre Mitarbeiter als verlässliche Einheit an. Innerhalb des Praxisteams wird so ein „Wir-Gefühl“ erzeugt, welches die Mitarbeitermotivation positiv beeinflusst.

 

Kommunikation als General­schlüssel.

Die Kommunikation als Bestandteil der CI wird in zwei Bereiche gegliedert, die interne und die externe Kommunikation. Die interne Kommunikationsstrategie sollte Richtlinien für die Kommunikation innerhalb der Praxis und zwischen den Teammitgliedern vorgeben. So werden Praxisklima und die Identität der Praxis von innen heraus geformt. Ein wertschätzender Grundton und eine durchdachte Führungsstrategie sind hier von besonderer Bedeutung, denn Betriebsklima merkt man einem Team an!

Externe Kommunikation dient dazu, Ihre Praxis vertrauenswürdig und souverän erscheinen zu lassen und beinhaltet alle Arten von Kommunikation nach außen, sei es mit Patienten, Medien oder dem Postboten. Hier wird eine angemessene und einheitliche Kommunikation des gesamten Teams angestrebt. Patienten und Dritte werden Sie so als Einheit wahrnehmen und ein klares Bild Ihres Praxisprofils erhalten. Kommunikation ist sowohl nach außen wie innen ein maßgeblicher Faktor zur Patientengewinnung und -bindung, da sie die Meinungsbildung der Patienten erheblich beeinflusst. Wie der Kommunikationstheoretiker Paul Watzlawick bereits herausstellte, kann man „nicht nicht kommunizieren“ weswegen eine durchdachte Strategie essenziell ist.

 

Praxismiteinander: alltäglicher Verhaltens­kodex für mehr Markenstärke.

Unter dem CI-Aspekt der Praxiskultur wird der Umgang innerhalb des Teams sowie mit allen praxisexternen Personen beschrieben. Von Relevanz sind hier Werte und Normen innerhalb der Praxis sowie Richtlinien zum Verhalten Ihrer Mitarbeiter untereinander, eine transparente Konfliktkultur, die es ermöglicht Probleme auf einfachem Wege zu klären sowie ein funktionierendes Beschwerdemanagement-System. Ein zu den Leitbildern der Praxis passender Führungsstil spielt hier genauso eine Rolle, wie die Evaluation von etwaigen Sozialleistungen oder Vorteilen, die Sie gewähren möchten sowie innovative Aus- und Fortbildungskonzepte. Hier zu beachten ist, dass Mitarbeiter sowohl über eine interne sowie eine externe Sicht (als Privatpersonen) verfügen.

Auch im privaten Rahmen können zufriedene Mitarbeiter als Markenträger dienen. Dieses geschieht durch Empfehlungen an Familie oder Freundeskreise, genauso wie durch eigenes Engagement zur Besetzung einer Vakanz der Praxis. Es sollte dementsprechend in Betracht gezogen werden, neben fachlichen Schulungen auch an Teambuilding-Maßnahmen zu denken, da diese den Mitarbeitern die Chance geben, sich über den beruflichen Rahmen hinaus mit ihrem Arbeitsplatz zu identifizieren. Ebenfalls von Relevanz für eine gelungene Praxiskultur ist, ein einheitliches Verhalten des Teams gegenüber Patienten. Hier spielen Zuverlässigkeit und stringente Regelungen zur Terminvergabe (kurzfristig oder langfristig) sowie das festzulegende Maß an Kundenorientiertheit (beispielsweise bei Öffnungszeiten) eine Rolle.

 

Fazit.

Corporate Identity mit all seinen Bestandteilen stellt eine große Chance für Praxen jeder Art dar. Bei der Umsetzung Ihres CI- Konzepts kommt es auf ein stimmiges und in-sich schlüssiges Gesamtbild an, was sich aus allen genannten Faktoren zusammensetzt und aufbaut. Auch die CI innerhalb einer Praxis muss widerspruchsfrei sein, denn „in Ihnen muss brennen, was Sie in anderen entzünden wollen“. Ein authentisches Team ist Ihre beste Werbung! Sie haben Fragen oder benötigen Hilfe bei der Gestaltung Ihrer persönlichen CI-Strategie? Wir unterstützen Sie gerne und stehen Ihnen tatkräftig zur Seite.

 

Foto: TierneyMJ | Shutterstock