Praxis-Homepage – So überzeugen Sie Patienten im Internet.

Wie steht es um Ihre Praxis-Homepage? Knapp 6 Milliarden Suchanfragen bei Google täglich. Wir suchen überall und jederzeit. Auch Sie als Arzt und Ihre Leistungen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit gesucht, aber werden Sie auch gefunden? Und erfüllen Sie überhaupt die rechtlichen Ansprüche?

Worauf Sie bei Ihrer eigenen Homepage achten müssen und welche rechtlichen Pflichten Sie erfüllen sollten erläutert Ihnen eine Expertin für Webdesign und Praxismarketing.

 

Eine eigene Webseite – ein Muss für jeden Arzt?

Ja, plakativ gesprochen kann man sagen: Wer online nicht gefunden wird, der existiert nicht. Eine Homepage ist heute eine Selbstverständlichkeit. Die absolute Mehrzahl an Patienten informiert sich über Erkrankungen, Therapien und Ärzte im Internet. Denn es ist einfach, günstig und jederzeit möglich.

 

Was darf auf einer Praxis-Homepage nicht fehlen?

In erster Linie will ein potenzieller Patient drei Dinge auf Ihrer Webseite erfahren: Zunächst möchte er wissen, ob Sie der richtige Ansprechpartner für ihn sind. Wenn der erste Eindruck überzeugt, möchte er wissen, wo Ihre Praxis ist und wann er einen Termin bei Ihnen vereinbaren kann. Aus diesem Grund sind Ihre Kontaktdaten unverzichtbar. Eine kurze Anfahrtsbeschreibung oder die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln wären hilfreich. Auch Informationen zu Parkmöglichkeiten können Sie auf Ihrer Praxis-Homepage anfügen. Damit sparen Sie sich den einen oder anderen Anruf, sodass Ihre Arzthelferinnen und Arzthelfer entlastet werden.

Ein Arztbesuch ist etwas sehr Persönliches. Man möchte sich und seine Gesundheit nicht jedem anvertrauen. Eine eigene Homepage bietet die Möglichkeit, die nötige Nähe zu Patienten herzustellen und sich und Ihr Team z.B. mit professionellen Fotos vorzustellen. Ihre künftigen Patienten interessiert natürlich, welche Leistungen Sie anbieten und was Sie auszeichnet. Ihr Behandlungsspektrum darf daher auf keinen Fall fehlen.

 

Zusätzliche Dienstleistungen gehören ebenso auf Ihre Webseite.

Sie bieten Ihren Patienten weiterführende Dienstleistungen an? Super, diese gehören natürlich auch auf Ihre Praxis-Webseite. So können Sie sich von anderen abheben. Soll man bei Ihnen den Anamnesebogen herunterladen oder online ein Rezept bestellen können? Oder gibt es spezielle Informationen für zuweisende Kollegen? All das können Sie auf Ihrer Homepage unterbringen.

 

Stellen Sie Neuigkeiten und Gesundheits-Tipps online.

Eine Webseite sollte leben, wachsen und immer wieder angepasst werden. Informieren Sie über Urlaubszeiten, Vertretungsärzte oder Neuigkeiten in Ihrer Praxis, schreiben Sie z.B. über saisonale Impfungen oder präsentieren Sie neue Behandlungsmöglichkeiten. Geben Sie Tipps für Angstpatienten oder stellen Sie neue Teammitglieder vor. Wenn Sie möchten, können Sie außerdem Dinge aus Ihrem Medizineralltag zeigen. Das schafft Vertrauen. Darüber hinaus bauen Sie so Ihre Webseite weiter aus und das hilft wiederum Ihrer Auffindbarkeit in den Suchmaschinen.

 

Die optimale Darstellung auf mobilen Endgeräten ist essenziell.

Eine Praxis-Homepage muss anziehen, informieren und binden. Um das zu erreichen, muss sie übersichtlich und einfach zu bedienen sein. Insbesondere die Darstellung auf diversen mobilen Endgeräten wird leider immer noch – gerade bei älteren Webpräsenzen – vernachlässigt.

Nicht nur Google und Co präferieren mobil optimierte Homepages für ihre Suchergebnisse. Laut einer ARD/ZDF-Onlinestudie 2016 gehen rund 66 Prozent der Internetnutzer via Smartphone online – Tendenz steigend. Um Frust bei den Besuchern Ihrer Praxis-Webseite vorzubeugen, ist es sehr wichtig, dass Ihre Inhalte fehlerfrei auf Smartphones, Tablets und Laptops verschiedener Größen angezeigt werden.

 

„Was kann ich denn tun, um bei Google auf Platz 1 zu landen?“

Das ist eine der häufigsten Fragen unserer Kunden. Denn die schönste Praxis-Homepage nutzt nichts, wenn sie niemand findet. Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) gehört zu den wichtigsten Punkten einer erfolgreichen Webseite. Es reicht nicht, ein paar Stichworte wie „Hausarzt Flensburg“ auf der Homepage X-Mal zu nennen. Das wichtigste Kriterium, um bei Google und Co ein gutes Ranking zu erhalten, ist die Bedeutsamkeit Ihrer Inhalte für den Suchenden, d.h. für wie relevant die Suchmaschine Ihre Texte für eine entsprechende Suchanfrage hält. Die Art, wie Beiträge qualitativ bewertet werden, hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt und verändert sich stetig. Denn die Algorithmen sind inzwischen so weit fortgeschritten, dass sie Texte im Internet auch anhand des Satzbaus und der grammatikalischen Komplexität bewerten können. Daher sollte man nicht versuchen, Suchmaschinen auszutricksen. Dies bewirkt genau das Gegenteil, nämlich eine Abwertung Ihrer Seite.

Lassen Sie Ihre Webseite barrierefrei erstellen: Hinterlegen Sie Ihre Fotos mit Beschreibungen die von speziellen Internetbrowsern für Menschen mit Sehbehinderungen ausgelesen werden können und nutzen sie kontrastreiche Farben bei der Gestaltung. Das führt zu spürbar besseren Ergebnissen im Ranking.

Jedoch ist das wichtigste Kriterium für eine gute Suchmaschinenplatzierung die Kontinuität mit der neue Inhalte auf der Webseite eingepflegt werden. Regelmäßige Aktualisierungen sind essenziell für eine gute Platzierung. Dabei ist der Umfang nicht so entscheidend wie der Umstand, dass überhaupt etwas auf Ihrer Seite passiert und man sie laufend aktuell hält.

 

Was Sie für einen rechtlich korrekten Auftritt im Internet beachten müssen.

Ihre Praxis-Homepage ist das Herzstück Ihrer Außendarstellung. Dementsprechend sind einige rechtliche Rahmenbedingungen einzuhalten. Jede Webseite muss ein Impressum enthalten. Dieses sollte binnen maximal 2 aufeinanderfolgenden Klicks zu erreichen sein und sich im Idealfall auf einer gesonderten Seite befinden. Hier gibt es einige Mindestinhalte, die verpflichtend vorhanden sein müssen. Darunter fallen z.B. Kontaktinformationen, die gesetzliche Berufsbezeichnung und der Staat, in dem die Berufsbezeichnung verliehen worden ist, Angaben zur zuständigen Landesärztekammer als Aufsichtsbehörde sowie die jeweilige Berufsordnung und ggf. das entsprechende Gesetz über Heilberufe.

Ebenso müssen Sie eine Datenschutzerklärung veröffentlichen, die Informationen zur Identität des Verantwortlichen enthält und leicht verständlich erklärt, welche personenbezogenen Daten Sie sammeln und in welcher Form Sie diese verarbeiten. Leider existiert keine Standard-Datenschutzerklärung. Denn diese muss auf Ihren individuellen Fall erstellt werden. Hierbei helfen Ihnen Fachleute gerne weiter.

 

DSGVO – Keine Webseite ist auch keine Lösung.

Sofern Sie personenbezogene Daten auf Ihrer Webseite verarbeiten, muss diese DSGVO-konform programmiert sein. Aber was sind personenbezogene Daten überhaupt? Das sind all jene Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen. Im Internet sind dies typischerweise Name, Anschrift, E-Mail-Adresse, Bankdaten, Geburtsdatum oder Standortdaten. Wenn Sie beispielsweise ein Kontaktformular auf Ihrer Homepage einsetzen, verarbeiten Sie personenbezogene Daten. Hierzu müssen Sie sich aktiv die Einwilligung, z.B. durch das Setzen eines Häkchens, des Schreibenden einholen. Sie benötigen außerdem Datenverarbeitungsverträge mit jedem, der bei der Verarbeitung der personenbezogenen Daten Ihrer Homepage involviert ist, also auch mit Ihrem Hosting-Service sowie mit Google, beispielsweise beim Einsatz von Google Maps. In der Praxis ist es kaum auszuschließen, dass Sie mit Ihrer Webseite personenbezogene Daten -oft auch nur unabsichtlich- erheben.

 

Die Verschlüsselung Ihrer Webseite ist notwendig.

Eine sogenannte SSL-Zertifizierung wird eingesetzt, um Ihre Webseitendaten beim Aufruf durch den Internetbrowser sicher zu übertragen. Das erkennen Sie beispielsweise an einem grünen Schloss in der Adressleiste des Browsers. Eine solche Zertifizierung signalisiert Ihren Besuchern, dass Ihre Homepage sicher ist und gibt ein positives Gefühl. Außerdem haben manche Internetbrowser und Antivirenprogramme Probleme damit, „unsichere“ Inhalte anzuzeigen, so dass Besucher schnell wieder abspringen.

 

Das nervige, aber wichtige Cookie-Hinweis-Banner darf nicht fehlen.

Sie kennen das, auf fast jeder Homepage erscheint mittlerweile ein Kästchen und man muss Cookies akzeptieren. Dies ist sehr wichtig, da sich der Webseitenbetreiber die Einwilligung seiner Besucher aktiv einholen muss. Er muss außerdem auf seine Datenschutzerklärung hinweisen, die erklärt, welche Cookies er nutzt und wie der Webseitenbesucher das Setzen von Cookies verhindern kann. Hier wird es – Stand jetzt – 2019 aber noch eine Schärfung der Regelung durch die ePrivacy-Verordnung geben.

 

Fazit.

Wie so oft ist der erste Eindruck entscheidend. Es muss Ihnen mit Ihrer Praxis-Homepage gelingen, die Besucher innerhalb von Sekunden davon zu überzeugen, dass Sie und Ihr Team die richtigen Ansprechpartner für ihre Anliegen sind. Wesentliche Erfolgsfaktoren sind hierfür ein ansprechendes und benutzerfreundliches Webdesign, professionelle und sympathische Bilder sowie eine gute technische Umsetzung. Unterschätzen Sie dieses Marketinginstrument nicht und machen Sie sich bewusst: Ihre Homepage arbeitet 24/7 für Sie – 365 Tage im Jahr.

Lesen Sie den Artikel in voller Länge ab Seite 18 in Nordlicht – das Mitteilungsblatt der KVSH.

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