Vom Logo bis zur Homepage: Warum Praxisgründer an Marketing denken sollten
Weisskonzept im Mitgliedermagazin der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen. Wir geben Praxisgründern die 5 goldenen Regeln für einen erfolgreichen Praxisstart an die Hand.
Wer eine Praxis gründet oder übernimmt, hat sicherlich viele andere Sorgen: Dennoch sollten Newcomer auch über Praxismarketing und Corporate Design nachdenken. Denn insbesondere am Anfang wird die Basis dafür gelegt, wer und wie viele durch die Praxistür kommen. Worauf Einsteiger achten sollten, haben wir eine Marketingexpertin gefragt.
Praxisgründer sparen oft am Marketingbudget. Wo früher noch ein Praxisschild an der Straße und ein Eintrag in den Gelben Seiten ausreichte, müssen Ärzte heute viel mehr unternehmen: Wer als Arzt wahrgenommen werden möchte, muss aktiv für Präsenz sorgen. Hierbei geht kein Weg an der digitalen Welt vorbei. Sie müssen sich professionell in Szene setzen und Vertrauen erwecken. Als Agentur für Corporate Design und Praxismarketing wissen wir, wie Sie von Patienten gefunden werden und geben Ihnen die fünf goldenen Regeln für einen erfolgreichen Praxisstart mit an die Hand.
1. Einheitlicher Auftritt ‒ klare Positionierung.
Im Mittelpunkt stehen Ihre Leistungen, Ihre Praxis und Ihre Kompetenz. Überlegen Sie sich ganz genau, wie und mit welchen Mitteln Sie Aufmerksamkeit erregen wollen. Definieren Sie Ihre ganz persönliche Marketingstrategie – Ihr individuelles Konzept. In erster Linie ist es wichtig, herauszustellen, welches Ihre Anleinstellungsmerkmale sind. Wofür steht Ihre Praxis? Stellen Sie Ihre praxisindividuellen Schwerpunkte heraus, sodass potenzielle Patienten erkennen können, was Sie auszeichnet. Gibt es Besonderheiten oder eine spezielle Beratung bei Ihnen? Grenzen Sie sich zu Kollegen ab. Das Standardrepertoire beherrschen alle. Warum sollten neue Patienten ausgerechnet zu Ihnen kommen? Was können Sie besser als die Kollegen in der Nähe? Wenn Sie sich klar positionieren, ist es für Patienten einfacher, sich mit Ihnen zu identifizieren.
2. Kennen Sie Ihre Zielgruppe.
Welche Patienten möchten Sie als Praxisgründer ansprechen? Wer ist Ihre Zielgruppe? Ist sie eher jung oder alt, weiblich oder männlich, online aktiv oder Zeitungsleser, gesetzlich oder privat versichert oder alles auf einmal? Auf dieser Analyse bauen Ihre Patientenansprache und alle Marketingmaßnahmen auf. Versetzen Sie sich in Ihre Patienten hinein. Welche Sorgen oder Wünsche haben sie? Welche Informationen suchen sie? Nur so können Sie Ihren Auftritt gezielt ausrichten und Ihre persönliche Zielgruppe direkt ansprechen.
3. Content is king.
Was 1996 Bill Gates schon wusste, ist auch heute noch aktuell. Der Erfolg von Webseiten, Blogs und Sozialen Medien basiert auf hochwertigen Inhalten. Es bringt nichts eine „durchdesignte“ Praxishomepage zu haben, wenn Sie niemand findet. Ihre Homepage arbeitet 24/7 für Sie – 365 Tage im Jahr. Ist sie professionell aufgebaut, suchmaschinenoptimiert und enthält alle wichtigen Informationen sowie Praxis- und Teamfotos, ist sie die erste Einladung für einen potenziellen Patienten. Vergessen Sie nicht die mobile Optimierung und das SSL-Zertifikat! Nicht nur Google & Co präferieren mobiloptimierte und sichere Webseiten für ihre Suchergebnisse, sondern auch Ihre Patienten. Nur wenn Ihre Praxishomepage dauerhaft einwandfrei funktioniert, sind weitere Marketingmaßnahmen wirklich effektiv.
4. Seien Sie online aktiv.
Tragen Sie sich auf Online-Bewertungsportalen ein und animieren Sie Ihre Patienten, Sie zu bewerten. Pflegen Sie diese Profile und reagieren Sie auf Rezensionen. Eine mittelmäßige Bewertung ist nicht zwangsläufig schlecht für Ihre Positionierung, denn sie macht die anderen Bewertungen authentischer. Es sollten jedoch nicht zu viele negative werden.
Möchten Sie jüngere Patientengruppen ansprechen? Dann nutzen Sie die sozialen Netzwerke. Gerade für Praxisgründer und im Kontext privatärztlicher Leistungen spielen Facebook & Co eine immer größer werdende Rolle. Profile in den sozialen Medien sind ein unverzichtbares Werkzeug, um bei Suchmaschinen in den oberen Plätzen gelistet zu werden. Auch ist das Wirkungspotenzial von gesponserten Posts und Werbeanzeigen im Internet sehr hoch. Allerdings sind die Anforderungen an die Online-Präsenz sehr individuell und von der eigenen Situation sowie vom Umfeld der Praxis abhängig.
Unerlässlich für die Interaktion im Internet ist: Pflegen Sie Ihre Profile und reagieren Sie in jedem Fall auf Fragen, Kommentare und Bewertungen und das am besten zeitnah!
5. Schaffen Sie ein unverwechselbares Corporate Design.
Als Agentur für Corporate Design ist uns die Optik sehr wichtig. Denn ein individuelles, stimmiges Erscheinungsbild online wie offline schafft Wiedererkennungswert und unterstützt Ihre Praxismarke. Vom Praxislogo, der Visitenkarte über die Türbeschriftung bis hin zur Praxishomepage sollte alles dieselbe Handschrift tragen. Dabei geht es nicht darum, jedem Designtrend hinterher zu laufen. Es geht um die Authentizität und Kontinuität. Nur so vermitteln Sie Glaubwürdigkeit, schaffen Vertrauen bei den Patienten und heben sich von den Kollegen ab.
Fazit.
Wer als Praxisgründer wahrgenommen werden will, muss für mehr Sichtbarkeit sorgen. Das geht nur mit einem professionellen und überzeugenden Gesamtauftritt – online wie offline. Ihre Praxis ist außergewöhnlich. Sorgen Sie dafür, dass es jeder bemerkt.
Lesen Sie den vollständigen Artikel ab Seite 24 des Landesrundschreibens (Dezember 2017).