Warten, bis der Arzt kommt – Wie Sie Ihr Wartezimmer für Ihr Praxis­marketing nutzen können.

Jeder zweite Patient in Deutsch­land muss 30 Minuten oder länger im Wartezimmer warten (Quelle). Niemand wartet gern. Um Ihren Patienten die Wartezeit möglichst angenehm zu gestalten, sollte Ihr Wartebereich gut geplant sein. Wir zeigen Ihnen heute, welche Faktoren – neben dem Lesezirkel – hierbei eine wichtige Rolle spielen und wie Sie Ihr Wartezimmer als Ihre Visitenkarte nutzen können.

 

Das Wartezimmer als Visitenkarte Ihrer Praxis.

Praxismarketing fängt bei der Patientenzufriedenheit an. Nicht selten bedeutet der Gang zum Arzt für Patienten Stress – vor allem, wenn eine unangenehme Behandlung oder eine wichtige Diagnose ansteht. Lange und unkomfortable Wartezeiten können dabei im schlimmsten Fall die Angst und das Unwohlsein steigern. Wichtig ist hierbei auch eine gute und ehrliche Kommunikation: Geben Sie möglichst Bescheid, wenn sich der geplante Termin verzögern sollte.
Das Wartezimmer ist oft der erste Kontaktpunkt zwischen Patienten und Ärzten. Es empfiehlt sich, dessen Gestaltung an die Bedürfnisse der Wartenden anzupassen. So wird Ihren Patienten nicht nur die Wartezeit kürzer vorkommen, sondern auch der gesamte Besuch in besserer Erinnerung bleiben. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten Sie bei der Planung des Wartebereiches auf die folgenden Punkte achten.

 

1. Einladende Atmosphäre in Ihrer Arztpraxis.

Das moderne Wartezimmer lädt durch bequeme Stühle oder Loungemöbel ein. Je nach Praxisgröße sollten genügend Sitzmöglichkeiten und Garderoben­plätze für die wartenden Patienten und ihre Begleitpersonen zur Verfügung stehen. Neben Pflanzen und Blumen dürfen auch Bilder mit „ruhigen“ Motiven nicht fehlen. Ebenfalls wichtig ist eine gute Raumtemperatur – im Sommer nicht zu warm, im Winter nicht zu kalt – und lüften Sie regelmäßig! Stellen Sie Ihren Patienten außerdem einen Wasserspender oder sogar einen Kaffeeautomaten zur Verfügung – sie werden es Ihnen danken. Und wie wäre es mit leiser Musik oder ruhigen Naturklängen im Hintergrund?

 

2. Lichtgestaltung im Warte­zimmer.

Ein durchdachtes Lichtkonzept ist nicht nur im Wartezimmer, sondern in der gesamten Praxis fördernd. Alte Lichttechnik, dunkle Bereiche oder grelle Neonröhren sind ein absoluter Stimmungskiller für jeden Patienten. Kombinieren Sie indirektes und direktes Licht und stellen Sie dabei sicher, dass Patienten an ihrem Sitzplatz nicht geblendet werden, sie gleichzeitig jedoch genügend Helligkeit zum Lesen haben.

 

3. Farbgestaltung im Warte­zimmer.

Bei der Planung und Gestaltung des Wartebereiches sollten Erkenntnisse der Farbpsychologie und -therapie berücksichtigt werden. Die richtige Wandfarbe kann dazu beitragen, den Patienten Ängste zu nehmen und sogar Schmerzen zu mildern. So kann ein weicher Blauton die Atmung vertiefen und den Patienten beruhigen. Orange hingegen ist eine energiegeladene Farbe, die zum Beispiel bei der Gestaltung von Kinderbereichen eingesetzt werden kann.

 

4. Spannende Be­schäftigungs­möglich­keiten.

Je besser Patienten sich während der Wartezeit beschäftigen und damit ablenken können, desto schneller wird die Zeit auch vorübergehen. Stellen Sie daher Zeitschriften und Magazine für verschiedene Zielgruppen zur Verfügung und achten Sie darauf, dass alte und „abgegriffene“ Exemplare regelmäßig aussortiert werden. Nutzen Sie außerdem freies WLAN für Ihr Praxis­marketing. Sie können z.B. nach der Anmeldung in Ihrem WLAN-Hotspot, Ihr Jameda oder Google-Profil verlinken und so Ihre Patienten dazu animieren, ihren Arztbesuch zu bewerten. Ein weiteres Highlight in Ihrem Wartezimmer könnte ein individuelles Wartezimmer-TV sein. Alles was sich bewegt, erzeugt Aufmerksamkeit. Informieren Sie hier über aktuelle Themen, wichtige Behandlungen oder klären Sie Patienten auf.

 

5. Spielend leicht gewartet.

Kinder sollten die Möglichkeit haben, sich in einer Spielecke beschäftigen zu können. Im Optimalfall richten Sie hierzu einen gesonderten Wartbereich für die kleinen Patienten ein, aber auch im normalen Wartezimmer muss eine Spieleecke kein „Störfaktor“ sein. In beiden Fällen gilt: Das Spielzeug sollte täglich desinfiziert werden, um eine Ansteckung im Wartezimmer zu vermeiden. Achten Sie also bei der Auswahl an Spielzeugen auch auf gut zu reinigenden Materialien und berücksichtigen Sie dabei verschiedene Altersgruppen.

 

Sie haben Lust auf Veränderung oder brauchen Unterstützung bei der Umsetzung Ihrer Ideen für Ihr perfektes Wartezimmer? Lassen Sie sich von unseren Experten beraten.

 

Foto: 5 second Studio | Shutterstock