Unser Verhalten – Warum wir tun, was wir tun.

Praxiscoach Astrid Feuchter beleuchtet heute in einem Gastbeitrag die Hintergründe für unser Verhalten und erklärt, wie wir uns bewusster wahrnehmen und unser Profil schärfen können.

Warum machst Du das? Warum ist das so? Kinder fragen ständig und wir Erwachsene tun gut daran, Ihnen die Welt zu erklären, geduldig, anschaulich und möglichst wertneutral. Auf diese Weise konstruiert sich jeder Heranwachsende sein ureigenes Bild von der Welt.

 

Wie wir die Welt sehen.

Alle Begegnungen und Umstände haben Einfluss auf das Bild der Welt, die sie für jeden Einzelnen darstellt. Es sind unsere allerersten Erfahrungen als Kind, welche sich aus den Blicken, Gesten und Gesprächen der uns Umgebenden bestehen und die wir für uns übernehmen. Kann ich mich auf mein Gegenüber verlassen? Muss ich Angst vor den Umständen haben? Wie gehe ich mit dieser/jener Situation um? Wie muss ich mich verhalten, um das/jenes zu erreichen? Unser erschaffenes Konstrukt ist ein nicht unwesentlicher Teil unseres Selbst, unserer Persönlichkeit. Wir bauen unser späteres Verhalten und darauf auf. Wir greifen darauf zurück, wenn wir unseren Patz in der Welt suchen. Warum wir etwas Bestimmtes tun und andere Dinge unterlassen. Was uns antreibt. Gewohnheiten, bei denen wir uns schwertun, sie zu ändern.

 

Warum bin ich so geworden?

In Kontakt mit sich selbst zu kommen ist eine großartige Möglichkeit herauszufinden, wie genau wir zu einem bestimmten Verhalten gekommen sind. Was hat meine Entscheidung damals beeinflusst? Wer war mein Vorbild? Warum mag ich diese Person nicht? Keine Sorge, es muss nicht jeder tiefenpsychologisch an seiner Kindheit arbeiten. Es reicht, sich selbst regelmäßig Raum und Zeit geben, um die Gedanken frei fließen zu lassen. Oft reicht schon ein langer Spaziergang. Bei mir selbst funktioniert es am besten mit Musik. Bestimmte Melodien versetzen mich sofort und ohne Unterbrechung in einen Zustand absoluter innerer Ausgeglichenheit. Jeder Gedanke kommt dann einzeln zur Tür herein und stellt sich mir vor. Ich durchleuchte ihn auf interessante Aussagen. Dann darf er wieder ziehen. Ich kann beeinflussen, was ich aus dem Unbewussten an die Oberfläche bringe. Ich kann nach außen tragen, welche Motive mich lange Zeit begleiten.

 

Wir binden an die Motive unserer Kunden.

Wir alle suchen nach der Erfüllung unserer Motive. Sie sind die Karotte, die uns das Unterbewusstsein vor unseren Wagen spannt. Finden wir ein Produkt oder eine Dienstleitung, die genau auf unsere Motive passt, binden wir uns emotional daran, bzw. macht das das Unterbewusstsein für uns. Sehr schnell und sehr eigenständig. Eine der ersten und zentralen Fragen in der Beratung zu Marke und Positionierung am Markt lautet daher nicht: Was tun Sie? Was ist Ihr Produkt? Auch wenn die Antwort eindeutig sein kann, wie: ich bin Zahnärztin, reicht das nicht. Sondern: Warum tun Sie das, was Sie gern tun? Welche Motive haben Sie? Welche Beweggründe treiben Sie an? In welchem Teilbereich sind Sie richtig gut und warum? Welche Sorgen wollen Sie Ihren Patienten nehmen? Stopp, bevor Sie jetzt sich zügig eine Antwort zurechtlegen: es lohnt sich, tiefer unter die Oberfläche zu gehen.

 

Zeigen Sie, was Sie ausmacht.

Gehen Sie zurück ins Studium, in die Schulzeit, in die Kindheit. Was haben Sie am liebsten gemacht? Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Wofür waren Sie bei Ihren Freunden bekannt? Wo konnten sie die Zeit vergessen? Hatten Sie Vorbilder und wenn ja, gibt es etwas, was Sie von Ihnen übernommen haben? Was ist Ihnen heute wichtig? Diese Fragen lassen sich am besten abseits vom Alltag beantworten. Versuchen Sie es mehrmals, auch wenn Sie jedes Mal am Ende nur einige Worte notieren konnten. Es ist das, was Sie ausmacht. Und es ist das, was auch Kunden, Klienten oder Patienten an Ihnen wahrnehmen. Es ist das, was langfristige Bindungen schafft. Denn es ist Teil Ihres Profils.

www.cressandi.de – Coaching & Consulting by Astrid Feuchter